Live-Events

Livekonzerte nach der Pandemie

Diejenigen, die es schon einmal ausprobiert haben, wissen, was für ein unbeschreiblich aufregender Moment es sein kann, wenn man an der Vorstellung eines talentierten Musikers teilnimmt. Im Saal zu stehen mit Tausend anderer Fans und die Musik nicht nur zu hören, sie auch auf und unter der Haut zu spüren, ist einfach pure Magie und sorgt für stundenlanges Gänsehaut-Feeling. Den Lieblingsinterpreten und seine Kunst live genießen zu können ist etwas Besonderes, dass alles andere vergessen lässt. Mittendrin zu stehen und die Band hören und auch sehen zu können, wie sie performt, ist eine Erfahrung, die dir keine produzierte Platte auch nur ansatzweise bieten kann. Außerdem unterstützt man lokale, vielleicht sogar kleinere Bands, wenn man zu ihren Auftritten fährt. Eventuell kauft man anschließend auch die CD, ein weiteres gutes Argument, um den Künstler oder die Band zu unterstützen.
Es ist somit einfach erklärt, warum so viele Menschen mehrere Stunden damit verbringen, Tickets zu kaufen und anschließend Hunderte Kilometer weit fahren, um „nur ein paar Stunden Musik zu hören”. Die Musikliebhaber wissen, es steckt weit mehr dahinter und ist den Aufwand garantiert wert.

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Corona und Einschränkungen

Bestürzenderweise kam dann der Moment, der diese Branche und gesamte Welt auf den Kopf stellte. Auf die Pandemie folgte der Lockdown und somit der totale Stillstand. Aktuell mit der Impfung und der stetig fallenden Werte kehrt langsam aber sicher die Normalität wieder ein, die aktualisierte Version davon zumindest, Normalität 2.0. Unter Vorsichtsmaßnahmen, Abstandsregeln, mit Maske und viel Desinfektionsmittel trauen wir uns wieder auf die Straßen, zur Arbeit, ins Fitnessstudio, zum Einkaufen oder ins Kino. Aber die am weitaus schlimmste Situation durchleben die Künstler. All diejenigen, die sich ihren Lebensunterhalt als Schauspieler im Theater, Straßenmusiker, DJ oder Sänger verdienen. Die neuen Coronamaßnahmen machen es den Künstlern schwer, eine Show überhaupt auf die Beine zu stellen. Mal ganz abgesehen davon, dass kaum ein Veranstalter es für profitable ansieht, ein Event auszutragen. So wird die gesamte Branche hinten angestellt, ohne jegliche Perspektive.Mit weit über einer Million Arbeitsplätzen in Gefahr muss man schleunigst den Weg, den gemeinsamen Nenner hier finden, um nicht eine ganze Branche aussterben zu lassen. Es steht viel auf dem Spiel und aktuell ist es dem Veranstaltungssektor gestattet, Konzerte oder auch Theaterstücke beispielsweise vor einem Publikum auszutragen, welches per Haushalt im eigenen Auto vor der Bühne postierend Platz genommen hat. Für Musikliebhaber vielleicht nicht die Ideallösung, aber wiederbelebend für alle noch aktiven Autokinos. Diese erfreuen sich zurzeit eines Comebacks und sind während der Corona-Krise anscheinend die Lösung. So können sich beispielsweise einen Film anschauen und dabei alle notwendigen Abstandsregeln einhalten. Eine Autodisco wird gar im Emsland auf die Beine gestellt. Abgesehen von der Musik und dem DJ wird den Zuschauern dort eine Pyroshow angeboten. Nun bleibt zu hoffen, dass die Besucher dort ihre Dance-Moves auch in sitzender Position durchführen können.

Alternativen

Alternativ haben daher viele Musiker auf die Social-Media Plattformen zurückgegriffen und über facebook und Co. Live-Events gestartet, um zum einen die Verbindung zu den Fans halbwegs aufrechtzuerhalten und zum anderen, um simple gesagt, ihrer Kunst nachzugehen. Live auftretende DJs und Bands auf Social-Media waren für lange Zeit alles, was Musikliebhaber genießen durften. Vor allem sehr bequem, da es einem die Möglichkeit bietet parallel andere Dinge zu tun, wie zum Beispiel ein paar Freispiele auf online Casino Seiten zu spielen. Das daraus negativ resultierende Ergebnis war, dass die Zahl der illegal ausgetragenen Partys um ein vielfaches weltweit gestiegen ist.In Großstädten haben sich jedes Wochenende mehrere Tausend Jugendliche und junge Erwachsene in Parks getroffen, um wieder unter Freunden zu feiern. Diese wurden meist nach einem Großeinsatz der Polizei einschließlich vieler Verhaftungen und verletzten Beteiligten aufgelöst. 

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Mit Blick in die Zukunft

Das Forschungsprojekt „Restart-19” wird als Experiment der Universität Halle bis Ende Oktober mehr Licht ins Dunkle bringen. Ziel ist es herauszufinden, unter welchen Bedingungen und Vorkehrungen Großveranstaltungen wieder stattfinden könnten. Zu diesem Zweck wurde ein Testlauf eines Konzerts, einem Tim Bendzko Konzert mit 1.500 Zuschauern in den Rängen, organisiert und von A bis Z alle Schritte durchlaufen. Mithilfe eines Senders „Tracer” welches jeder der 1.500 Probanden vor Eintritt noch erhalten hat, wollen Forscher herausfinden, wann genau die erforderlichen Abstandsregelungen eingehalten und zu welchem Zeitpunkt bzw. an welchem Platz des Austragungsortes missachten wurden. Ankerpunkte innerhalb der Großraumhalle messen jede Bewegung der Zuschauer, um so genauere Daten darüber zu erhalten, ob z. B. im Eingangsbereich oder um den Toilettenbereich rum es zu häufigeren Kontakten unter den Teilnehmern kam. Unter Berücksichtigung des Zeitraums der jeweiligen Kontakte kann das Risiko bei solchen Events wesentlich konkreter abgeschätzt werden.Nun müssen wir alle aber optimistisch nach vorne schauen und mit den neu gewonnenen Ergebnissen Anpassungsstrategien entwickeln, um weitestgehend Normalität einkehren zu lassen. Es sollten einheitliche Regelungen für die gesamte Veranstaltungsbranche ausgearbeitet werden, damit der nächste Schritt nach vorne getätigt werden kann, als auch ein Schritt in eine neue Form der Normalität. Zu diesem Zeitpunkt ist es ungewiss, wie es weitergeht und wann wir wieder in den Genuss von Live-Events kommen können. Die Frage nach dem „Wie” jedoch ist die zu beantwortende, alles entscheidende Frage. Das Ausgehen heutzutage beinhaltet das Mitführen des Impfpasses. Viele Clubs in Berlin beispielsweise sind wieder zur vollen Kapazität angelangt, wobei das Feiern ausschließlich den geimpften oder kürzlich getesteten vorbehalten ist. Dies ist eine Möglichkeit, um unter strengen Schutzmaßnahmen sich ausgiebig amüsieren zu können. 

Des Weiteren findet das 2G-Modell immer mehr Anhänger und wird vonseiten der Veranstalter lautstark gefordert. So seien Konzerte in vielen Länder wie z. B. in den USA und Großbritannien, meist völlig ohne Einschränkungen, wieder möglich. Eine Zukunft, die eine gesamte Branche sich für Deutschland ebenfalls wünscht. Die zurzeit ausgetragenen Notlösungen wie Online-Web-Konzerte oder wie die US-Rockband The Flaming Lips bereits zwei Corona-konforme Gigs gespielt hat und die Zuhörer dabei in Plastikblasen genannt „Space Bubbles“ standen, sind einfach aus der Not geboren, getreu dem Motto besser als gar nichts. Hoffen wir, dass die klugen Köpfe der Branche sich mit den Entscheider aus der Politik zusammensetzen und eine für alle einheitlich zufriedenstellende Lösung ausarbeiten werden.

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