Johann Sebastian Bach

In der Welt der klassischen Musik gibtes eine ganz besondere Familie, in der musikalisches Talent von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Mehr als 300 Jahre lang, vom 16. bis zum 19. Jahrhundert stand der Name Bach für Musik. Bekannt waren mindestens 77 musisch begabte Bachs, wobei einer von ihnen der vielleicht am meisten bewunderte Musiker aller Zeiten ist, Johann Sebastian Bach. Er gilt als Vater der klassischen Musik und stammt historisch gesehen aus der Barockzeit. Allerdings war er auch derjenige, der die strenge Musik des Barock in die Epoche der Klassik überführt hat.


Johann Sebastian Bach wurde 1685 als das jüngste von acht Kindern in Eisenach geboren, wo sein Vater Johann Ambrosius Bach als Kapellmeister arbeitete. Doch im Alter von nur zehn Jahren waren seine Eltern bereits verstorben und er kam in die Obhut seines älteren Bruders Johann Christoph, der als Organist in der nahe gelegenen Kleinstadt Ohrdruf tätig war. Unter seiner Erziehung entwickelte sich Johann Sebastian Bach zu einem virtuosen Orgelspieler und wurde für den Rest seines Lebens als einer der besten Organisten in ganz Europa bekannt. Um das Jahr 1700 zog er im Alter von 15 Jahren erneut um, in Richtung Norden nach Lüneburg. Dort besuchte er die Schule und erhielt durch familiäre Verbindungen einen Platz im Kirchenchor der Stadt.

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Johann Sebastian Bach Denkmal, Arnstadt

Nach seiner Schulzeit wurde Bach für kurze Zeit als einfacher Lakai und Violinist am Hofe von Herzog Johann Ernst von Sachsen-Weimar angestellt. Ein wenig glamouröser Posten, aber in dieser Stadt sollte er schon bald berufliche Erfolge feiern. Etwas später sicherte er sich zunächst eine erste kirchliche Einstellung in Arnstadt, unweit seiner Geburtsstadt Eisenach, wo er die nächsten 4 Jahre seines Lebens von 1703 bis 1707 verbrachte. Dort waren die Anforderungen an den jungen Bach als Organist der Arnstädter St.-Bonifatius-Kirche relativ gering, sodass er die freie Zeit nutzte, um sein Orgelspiel zu verbessern. Viele seiner frühen Orgelwerke sind dort entstanden. Die Kirche, in der er beschäftigt war, wurde im Jahr 1935, zum 250. Geburtstag des berühmten Musikers, in die Johann-Sebastian-Bach-Kirche umbenannt.

In Dornheim, einem kleinen Ort mit weniger als 1.000 Einwohner, heiratete er am 17. Oktober 1707 seine Cousine zweiten Grades, Maria-Barbara Bach. Das Paar zog kurze Zeit später nach Weimar, nachdem Bach eine Festanstellung am Hofe des Herzogs Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar-Eisenach angeboten worden war. Er war gerade Anfang zwanzig, galt aber schon als einer der besten Virtuosen . Er blieb insgesamt für 9 Jahre als Hoforganist und Konzertmeister in der Stadt Weimar. Während dieser Zeit bekamen Bach und seine Frau 6 Kinder, von denen jedoch die 1713 geborenen Zwillinge kurz nach der Geburt starben.

Heute hat Weimar rund 70.000 Einwohner und viele große Namen der Musikgeschichte sind mit der Stadt verbunden, darunter Liszt, Wagner und Richard Strauss, der hier einige seiner berühmtesten Tondichtungen geschrieben hat. Auch Schiller und Goethe lebten in Weimar. Über Jahrhunderte hinweg war die Stadt ein Zentrum für Kunst und Kultur und wurde nach dem Ersten Weltkrieg zur Hauptstadt der neuen deutschen Republik.

BACH Portrait - Johann Sebastian Bach

Im Jahr 1723 bewarb sich Bach auf die angesehene Position des Thomaskantors in Leipzig. Die Stadt war bereits ein bedeutendes Zentrum der Musik und wurde später ebenfalls noch mit vielen großen Namen wie Mendelssohn, den Schumanns und Wagner in Verbindung gebracht. In dieser Stadt, in der Johann Sebastian Bach 27 Jahre bis zu seinem Tod lebte und arbeitete, komponierte er eine unglaubliche Menge an Musikstücken. In seinem ersten Jahr in Leipzig schrieb er eine große Kantate für den ersten Sonntag nach Pfingsten, die am 30. Mai 1723 uraufgeführt wurde und war der Beginn eines der eindrucksvollsten Projekte der Kirchenmusik.

Heute zieht das Leipziger Bachfest jedes Jahr bis zu 75.000 Menschen in die Stadt. 10 Tage lang wird der Musiker mit Konzerten und Gottesdiensten gefeiert, selbst als Leipzig noch ein Teil der DDR war, fanden dort schon Bachfeste statt. Das Erste bereits im Jahr 1950. So feiern und würdigen Leipzig und die Welt jedes Jahr im Juni das musikalische Genie, Johann Sebastian Bach.