Die Pandemie und der sich schnell verbreitende Coronavirus haben, wie allgemein bekannt ist, ganze Industriezweige zum vorübergehenden Stillstand gebracht. Einige Einschränkungen, wie beispielsweise die der Gastronomie, werden unter strengen, neu auferlegten Vorschriften Schritt für Schritt wieder gelockert. Wiederum in anderen Bereichen wie die Veranstaltungsbranche zum Beispiel, geht es nicht so schnell voran. Hier leidet nach wie vor ein gesamter Sektor mit über 1 Million Angestellte. Da mussten dementsprechend einige Alternativen geschaffen werden, wobei es naheliegend war, sämtliche online Plattformen und Social-Media Kanäle zu nutzen. Die heutige Technik, unsere Smartphones und Tablets ermöglichen uns von überall jederzeit online zu gehen sowie eine riesige Reichweite anzusprechen. Wir brauchen natürlich nicht zu erwähnen, dass online gestreamte Konzerte nicht das live Erlebnis ersetzen können, jedoch sich als eine schnelle und kostengünstige Alternative behauptet haben. Definitiv als keine Langzeitlösung für die Branche anzusehen. Es ist absolut sinnvoll, die einem zur Verfügung gestellten Mittel und Kanäle zu nutzen, um den Kontakt zum Publikum aufrecht zu erhalten. Wäre gar fatal, täte man dies nicht!
Diverse Künstler hatten anhand von Sondergenehmigungen die Option, Open Air zu performen, wobei eine bestimmte Anzahl von Zuschauer zugelassen wurden. Diese haben dann als Pärchen jeweils in vor der Bühne aufgestellten Strandkörben Platz genommen und die Show sitzend genießen können. Mit den fixierten Sitzplätzen wurde zugleich die Einhaltung des Sicherheitsabstandes zu anderen Besuchern sichergestellt.
Die Flaming Lips haben in Oklahoma ein einzigartiges Konzert veranstaltet, bei dem sowohl die Band als auch ihr Publikum in einzelnen aufblasbaren Bällen sitzen. Die Show bot Platz für 100 Blasen mit jeweils bis zu drei Personen, wobei die Band in ihren eigenen Kapseln steckte. Das Konzept stammt von Frontmann Wayne Coyne, der während der Gigs der Band oft in einem der Bälle über die Menge rollt. Im Vorfeld des Konzerts sagte Coyne, es sei „sicherer, als in den Supermarkt zu gehen”. In jeder Blase befanden sich ein zusätzlicher Hochfrequenzlautsprecher, der dazu beitrug, dass der Ton nicht gedämpft wurde, sowie eine Wasserflasche, ein batteriebetriebener Ventilator, ein Handtuch und ein „Ich muss pinkeln und heiß hier drin”-Schild. Wenn es zu heiß wurde, wurde die Blase mit einem Laubbläser mit kühler Luft gefüllt, und Fans, die die Toilette brauchten, wurden von den Mitarbeitern des Veranstaltungsortes begleitet, nachdem sie eine Maske aufgesetzt und ihren Kokon verlassen hatten.
Des Weiteren hat eine schon fast komplett abgeschriebene Unterhaltungnische während dieser Pandemie ihr Comeback feiern können. Das Autokino wurde zur sichersten Freizeitaktivität und erlaubte es einem, sich einen Film, Theaterstück oder auch Live Musik anzuschauen. Was für lange Zeit als veraltet und attraktiv galt und hierzulande kaum noch angeboten wurde, avancierte plötzlich zu einer sehr angenehmen Notlösung. Das Autokino gewährleistet den geforderten Sicherheitsabstand und hält die Haushalte im jeweiligen selben „Raum” zusammen.
Wie man so schön sagt „Die Not macht erfinderisch”, so trifft das hier alle Male zu und sollte als gutes Beispiel dafür gelten, dass es durchaus möglich ist, in dieser schweren Zeit den Vergnügungsaktivitäten trotzdem nachzugehen. Bis die Politik hier einschreitet und eine einheitliche Regelung für unsere neue Normalität ausarbeitet, sollten alle Beteiligten den Versuch wagen, Neues auszuprobieren.