Ludwig van Beethoven

Seine Werke sprachen eine zuvor nie gehörte Klangsprache. Der schon zu Lebzeiten gefeierter Virtuose und Komponist ist der Inbegriff des großen Künstlers und gilt heutzutage als derjenige, der die Wiener Klassik zur Vollendung brachte. Die Rede ist von Ludwig van Beethoven. Seine Lebensgeschichte begann weit entfernt von der kaiserlichen Hauptstadt Wien, die später seine Heimat wurde. Ludwig van Beethoven wurde im Dezember 1770 in Bonn geboren. Die Stadt am Rhein ist eine der ältesten Europas, dessen Ursprünge sich bis ins erste Jahrhundert vor Christus zurückverfolgen lassen. Mehr als 5 Beethovenmonumente erinnern in Bonn an den berühmten Sohn der Stadt. Für gewöhnlich schaut man heute auf Beethovens Leben in Wien, wo er im Alter von 21 Jahren hinzog, doch die frühen Jahre in Bonn waren entscheidend für den jungen Künstler.

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Er war der älteste von drei Söhnen, die in eine musikalische Familie geboren wurde. Durch seinen Großvater hörte der junge Beethoven erstmals von Bach und Händel, und schon sehr früh wurde deutlich, dass der Junge musikalisch außerordentlich begabt war. Sein Vater war sein erster Lehrer, danach wurde er von Musikern des Bonner Hofes unterrichtet. Der ehrgeizige und strenge Vater Johann van Beethoven lässt seinen Sohn bereits im Alter von 7 Jahren sein erstes Konzert geben. Eine entscheidende Persönlichkeit in Beethovens Leben war Graf Ferdinand von Waldstein. 8 Jahre älter als Beethoven, ließ er sich 1788 in Bonn nieder und wurde ein enger Freund und Förderer des jungen Künstlers. Er war es auch, der Beethovens Rückkehr nach Wien und sein Studium bei Haydn im Jahr 1792 in die Wege leitete. Haydn war damals der berühmteste Komponist Europas und Beethovens erste Wahl als Mentor. Deshalb verließ Beethoven 1792 mit 21 Jahren seine Geburtsstadt und kehrte nie wieder zurück.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts war Beethoven ein berühmter Künstler, gefragter Interpret, Komponist und Lehrer. Seine Werke wurden gedruckt und die Verleger konkurrierten um die Rechte an seiner Musik. Seine erste Symphonie wurde im Jahr 1800 uraufgeführt und im folgenden Jahr als sein Opus 21 veröffentlicht. Aber der mittlerweile 30-jährige Beethoven ahnte, dass mit seinem Gehör etwas nicht stimmte. Zunächst versuchte er diese Probleme geheim zu halten, aber schon bald begannen Tinnitus und Gehörverlust Auswirkungen auf sein Leben zu haben. Um 1814 war Beethoven zum berühmtesten Musiker Wiens geworden und dank der Verbreitung seiner gedruckten Werke eilte ihm sein Ruf auch international voraus. Wo er auch hinkam, wurde er mit Beifall begrüßt. Aber dieses Jahr war auch ein trauriger Meilenstein, da der Komponist nun vollständig taub wurde. Anfang des Jahres saß er noch bei 2 Aufführungen am Klavier, danach spielte er, abgesehen von einigen Auftritten als Begleiter, nie wieder in der Öffentlichkeit. In den nächsten Jahren komponierte Beethoven nur wenige größere Werke.

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Im Dezember 1826 wurde Beethoven schwer krank und verstarb mit nur 56 Jahren am 26. März 1827. Die Autopsie ergab später Leberzirrhose und multiples Organversagen. Im Nordosten Wiens wurde er zunächst auf einem Friedhof in Währing beigesetzt, woraufhin seine sterblichen Überreste im Jahr 1888 auf den Zentralfriedhof überführt wurden, wo viele berühmte Künstler ihre letzte Ruhe finden. Zur gleichen Zeit wurde auch Schuberts Grab dorthin verlegt, wo sie nun nebeneinander auf ewig ruhen.
4 Jahre vor seinem Tod ist die 9. Symphonie entstanden. Sie wurde von der Londoner Royal Philharmonic Society in Auftrag gegeben und erwies sich als größer und radikaler als irgendjemand hätte erahnen können. 4 Sätze, eineinviertel Stunden, sie war die längste Symphonie, die bis dahin komponiert wurde. Eine monumentale Reise von der Dunkelheit zum Licht. Mehr als 200 Jahre nach seinem Tod ist er immer noch einer der beliebtesten Komponisten der Welt und seine Werke gehören nach wie vor zu den weltweit am häufigsten aufgeführten.